Getting my name up there

Videocompilation / Videoinstallation

1999 / 2010

Zwei New York Reisen – 1999 und 2009, zwei filmische Interviews mit 5 Musikerinnen über ihre Visionen von Erfolg und Glück. Die 10 Jahre haben Schwerpunkte in Lebensentwürfen und –realitäten sichtlich verändert. Es sind keine Erfolgsstories, aber auch keine Diskurse des Scheiterns, die sich uns eröffnen. Vielmehr entstehen durch die Loslösung der Erzähl- von der Bildebene Räume für multiple Karriere- und Lebensmodelle.

Im Abstand von 10 Jahren werden fünf New Yorker Musikerinnen portraitiert. Katharina Cibulka verzichtet dabei auf klassische Vorher-Nachher-Situationen und führt uns mit unterschiedlicher Methodik an die Biografien und das sozioökonomische Umfeld der Charaktere heran. So stehen bei den Musikerinnen in den coolen End-1990-Jahren das momentane Erleben, ihr starkes Streben nach Zukunft („I want people to know my work“) und ihre Tätigkeit als Musikschaffende im Fokus der in die atmosphärische Düsterheit der Underground- Clubs gebetteten Szenerien. Die Einstellungen wirken durch die bewegliche Handkameraführung sehr lebendig, direkt und unmittelbar.

Eine Dekade später verändert sich das Setting, wir begegnen den Frauen in ihren Privaträumen, konzentriert erzählend, ein wenig abgeklärt („[…] actually she works all the time to survive…“), mit statisch positionierter Kamera. Der Bruch in der Erzählweise ist kein Widerspruch, sondern unterstreicht methodisch die Text- und Bildebene. Es ist berührend zu sehen wie sich die Dynamik des jungen Erwachsenenalters zu einer mehr sesshaften Form entwickelt, sich die Ich-Konzentriertheit zu Gunsten des mitgedachten und mitgelebten Umraumes modifiziert.

Multi-Channel-Video-Installation, 16mm auf PAL, 4:3 (10 Minuten), Video, 16:9 (20 Minuten), Wien / New York 1999 / 2010.

 

Ausstellungen

SOLO III Katharina Cibulka, Fotogalerie Wien, 2012 (Ausstellungsansicht)

I ASKED, Neue Galerie Innsbruck, 2011

Semper Depot Wien, 2010 (Ausstellungsansicht)

 

Videostills: Ferdinand Cibulka