Dürerblick

Kunst im öffentlichen Raum, Begehbarer Bilderrahmen

2015

Im Innsbrucker Waltherpark, direkt am Inn gelegen, steht seit den späten 1980er Jahren als Übergang von der alten Innmauer zur neuen Hochwasserschutzmauer ein minimalistischer Pavillon aus Beton mit Stahlelementen. Ursprünglich sollte diese Konstruktion, die mit einer Beleuchtung ausgestattet war, als Laube funktionieren, diese wurde jedoch nie bepflanzt. Ohne Funktion und Nutzen ist dieser Pavillon heute einfach da – meist übersehen, jedoch zu präsent, um ignoriert zu werden.

Im Jahr 1495 reiste Albrecht Dürer von Nürnberg nach Venedig und schuf während seines Zwischenaufenthaltes in Innsbruck das bekannte Aquarell mit dem Titel „Innsbruck von Norden“. Die kleinformatige Ansicht – im Besitz der Albertina- gibt den Blick auf die damalige Altstadt mit Dom und Stadtturm sowie auf die Berge im Hintergrund frei.

Intendiert ist eine Aufwertung dieses leerstehenden Pavillons durch Neukontextualisierung und Nutzbarmachung: als Dürer seine Innsbrucker Stadtansicht schuf, dürfte er seine Staffelei an jener Stelle aufgestellt haben, an der sich der Pavillon im Waltherpark befindet.

AuftraggeberIn: Stadt Innsbruck (Grünanlagen) & TVB Innsbruck
In Zusammenarbeit mit Architektin Silvia Boday

 

Fotocredits: Lukas Schaller