Codename Brooklyn
Bühnenbild
Februar 2025
„Ein von den Oberperfer Bauernhäusern inspiriertes Dach aus echten Schindeln spielt alle Stücke.“
ORF Tirol, Teresa Andreae
„Überaus beeindruckend auch Katharina Cibulkas Bühnenbild:
ein schwebendes Schindeldach im ersten Teil, das Schutz bieten oder auch erdrücken kann,
schließlich hängende Boxsäcke, an denen die Stimmen der Sichtweisen ihre Wut und ihre Angst abreagieren.“
FREI IM THEATER, Christine Frei
Codename Brooklyn
Ein dokumentarisches Theaterprojekt über die Operation Greenup
Katharina Cibulkas zweites Bühnenbild für das Tiroler Landestheater feierte mit dem Stück CODENAME BROOKLYN am 28. Februar 2025 Premiere. Das dokumentarische Theaterstück nimmt uns mit ins Jahr 1945, zu drei fallschirmspringenden OSS Agenten, die auf dem Stubaier Gletscher landen und acht mutigen Frauen, ohne die die Männer vermutlich nicht überlebt hätten. Unter dem Decknamen „Operation Greenup“ starten sie gemeinsam in Oberperfuss eine äußerst erfolgreiche Spionageaktion, die dazu beigetragen hat, dass Innsbruck fast gewaltfrei von den Nazis befreit werden konnte.
Für das Bühnenbild entwickelte Cibulka ein schwebendes, gebogenes Dach, das mit 60 Jahre alten Holzschindeln (von einem Tiroler Bauernhaus) gedeckt ist. Im Laufe des Abends übernimmt dieses Dach viele Funktionen: schützendes Dach, Wirtshaus, Schaukel, Berge, Foltergerät uvm. Die Vorbühne wird zum Oberperfer Dachboden, zur schützenden Ambergerhütte und zum Luftschutzkeller.
Mittels Recherche- und Archivmaterial und in Zusammenarbeit mit Historiker:innen, Zeitzeug:innen und Expert:innen tauchen wir tief in Erinnerungslücken der Tiroler Zeitgeschichte ein. Emotional und bildhaft schlägt das Ensemble (Daniela Bjelobradić, Stefan Riedl, Ulrike Lasta) rund um Regisseur Alexander Kratzer die theatrale Brücke von der Vergangenheit in die Gegenwart.
CODENAME BROOKLYN gibt uns große Gefühle, Vorbilder und positive Geschichten aus einer dunklen Zeit. Es geht um Zusammenhalt, um gelebte Werte, um ein aktives Mitgestalten und um Widerstand. In die Gegenwart werden wir ua. auch von den Schüler:innen des Gymnasiums in der Au geholt: Im Schulfach Social Justice Education setzten sie sich unter der Leitung von Anja Schwarzenauer mit der „Operation Greenup“ sowie den Themen «Widerstand» und «Mut versus Wut» auseinander. Die Präsenz der 16- bis 19-Jährigen und der Zeitzeug:innen (Bernhard Weber, Josef Weber aus Oberperfuss), die ihre Erinnerungen live auf der Bühne erzählen, gibt dem Theaterabend eine starke Authentizität, die berührt und zum Handeln anregt.
«Die Freiheit, wir brauchen sie, aber sie ist kein Geschenk.
Bis dahin schreit durch mich und bleibt resistent.»
Emma Lüth
«Wer kämpft für unsere Gerechtigkeit in der dunkelsten Stunde unserer Freiheit […]
Schmerz und Zorn wird zu Mut, Tatenlosigkeit führt zu Wut.»
Elias Steiner
Regie Alexander Kratzer / Bühnenbild Katharina Cibulka / Kostüme Julia Neuhold / Musik Andreas Schiffer / Dramaturgie Sonja Honold & Elisabeth Schack
Photo credits: Tiroler Landestheater, Birgit Gufler und Katharina Cibulka